Bei einer Neuropathie sind periphere Nerven geschädigt. Die wichtigsten Symptome und was bei diabetischer Neuropathie zur Linderung der Beschwerden angewandt werden kann, finden Sie hier.
Wenn Ihre Füße, Beine und Hände immer wieder kribbeln, brennen oder sich taub anfühlen, kann das ein Warnsignal für geschädigte Nerven sein. Fachleute sprechen von einer Neuropathie. Der Begriff „Neuropathie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Nervenerkrankung“. Bis zu 60 Prozent aller Menschen mit Diabetes können von einer Schädigung der Nerven betroffen sein. Um weitere Nervenschädigungen aufzuhalten, ist es wichtig, dass Sie bei ersten Anzeichen einer Empfindungsstörung aktiv werden. So können Sie weitere Nervenschädigungen verlangsamen oder gar aufhalten. Lesen Sie hier, auf welche Symptome Sie achten können und wie Neuropathie behandelt wird.
Neuropathie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen oder Schädigungen der peripheren Nerven. Bei Menschen mit Diabetes mellitus kommt es besonders häufig zu Schäden an den peripheren Nerven. Die peripheren Nerven verbinden das zentrale Nervensystem (ZNS) – also Gehirn und Rückenmark – mit unseren Muskeln und Organen. Über sie werden Informationen zwischen ZNS und dem übrigen Körper ausgetauscht. Bei einer Neuropathie sind die Nerven in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt und geben die Signale verändert, verzögert oder gar nicht mehr an das Gehirn weiter. Die Kommunikation zwischen den Nerven und den Erfolgsorganen (Muskeln) funktioniert dann nicht mehr richtig. Bis zu 60 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden an einer diabetischen Neuropathie. Sind viele Nerven betroffen, sprechen Ärzte von diabetischer Polyneuropathie. Polyneuropathie bedeutet übersetzt so viel wie „Krankheit vieler Nerven“.
Bis heute ist nicht vollständig geklärt, warum es bei Diabetes zu Nervenschäden kommen kann. Man geht davon aus, dass zu hohe Blutzuckerspiegel dazu führen, dass der Blutfluss in den die Nervenzellen versorgenden Blutgefäßen eingeschränkt ist und diese nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden können. Diabetische Neuropathie zählt zu den tückischen, oft jahrelang unbemerkten, aber leider auch möglicherweise schwerwiegenden Folgeerkrankungen eines langfristig zu hohen Blutzuckers. Werden die Nervenschäden rechtzeitig entdeckt und behandelt, können die Beschwerden reduziert und damit das Risiko für schwerwiegende Folgekomplikationen wie z.B. einem diabetischen Fuß reduziert werden.
Grundsätzlich gilt: Warnsignale an den Füßen sollten Sie immer ernst nehmen. Da die peripheren Nervenbahnen bis in unsere Füße reichen, zeigt sich eine Neuropathie meist zuerst dort. Die Symptome reichen von leichten Missempfindungen in den Extremitäten über Taubheitsgefühl bis hin zu Schmerzen. Häufig verschlechtern sich die Symptome bei Nacht und in Ruhe. Generell ist die Bandbreite der Beschwerden bei diabetischer Neuropathie groß. Was viele nicht wissen: Auch, wenn ein Fuß von außen gesund aussieht, können die Nerven geschädigt sein. Unbehandelt kann die Nervenschädigung immer weiter fortschreiten.
Typische Symptome für diabetische Neuropathie sind:
Sobald Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie aktiv werden und Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt umgehend davon berichten. Grundsätzlich gilt: Je eher eine Neuropathie behandelt wird, desto eher werden Folgeschäden verhindert und die Symptomatik abgeschwächt.
Sie haben immer wieder Schmerzen in den Beinen beim Liegen und kribbelnde Füße und Hände? Sie müssen regelmäßig pausieren und stehen bleiben, wenn Sie einkaufen oder spazieren gehen, weil die Füße brennen und schmerzen? Besonders bei Berührung oder unter der warmen Bettdecke tun Ihnen die Füße weh? All das können Symptome einer Neuropathie sein. Je nachdem, welche Nerven geschädigt sind, unterscheiden Ärzte zwischen sensomotorischen und autonomen Nervenschädigungen.
Die sensomotorische diabetische Polyneuropathie ist die häufigste Form der Nervenschädigung bei Diabetes. Bei einer sensomotorischen Polyneuropathie sind die Empfindungs- und Bewegungsnerven geschädigt. Aktuelle Studien zeigen, dass rund 30 von 100 Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes davon betroffen sind.
Bei einer autonomen oder vegetativen diabetischen Neuropathie sind die Nerven geschädigt, die die Funktionen der inneren Organe steuern. Mögliche Symptome hierfür sind Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems, im Magen-Darm-Bereich oder am Harn- und Geschlechtstrakt.
Bestimmte Maßnahmen und Therapien können die Beschwerden lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung bremsen. Die Behandlung von Polyneuropathien hängt ab von der Ursache und dem Ausmaß der Nervenschäden.
Steckt hinter der Neuropathie eine Grunderkrankung wie Diabetes, wird zunächst diese Erkrankung therapiert. Die Kausaltherapie bei diabetischer Polyneuropathie, ist immer ein nahe-normoglykämische Einstellung, also ein möglichst normaler Blutzuckerwert. Besonders wichtig ist eine dauerhaft gute Einstellung des Blutzuckerspiegels, um das Fortschreiten der Nervenschäden zu verhindern.
Alpha-Liponsäure ist ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung von diabetischer Neuropathie. Die Gabe von Alpha-Liponsäure kann die Beschwerden lindern und dafür sorgen, dass Missempfindungen reduziert und die Nervenfunktionen verbessert werden.
Vitamin B1 ist ein wichtiges Nervenvitamin. Das wasserlösliche Vitamin wird vom Körper nicht gut gespeichert. Auch ein Vitamin-B1-Mangel kann Neuropathien verursachen und verschärfen. Deshalb ist es wichtig, einen Vitamin B1-Mangel zügig auszugleichen. Besonders gut aufgenommen wird Benfotiamin – eine fettlösliche Vorstufe von Vitamin B1. Der Wirkstoff Benfotiamin kann einen Vitamin B1-Mangel als Ursache der Nervenschäden beheben und Symptome wie Kribbeln, Brennen und Taubheitsgefühle bessern.
Professionelle Podologen können kleine Verletzungen aufspüren und behandeln. Das reduziert das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom. Menschen mit Diabetes sollten auf eine gute Fußhygiene achten und ihre Füße täglich inspizieren.
Schmerzmittel können die Beschwerden bei Neuropathie lindern. Oft werden auch bestimmte Antidepressiva und Antiepileptika zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt.
Die schonende Elektrotherapie kann in einigen Fällen Nervenschmerzen lindern.
Ob Krankengymnastik, Wärme- und Kälteanwendungen oder Bewegungsbäder: Alle Maßnahmen fördern die Durchblutung, aktivieren die Muskeln und verbessern die Beweglichkeit. Auch Schmerzen können so vorübergehend gelindert werden.
Bei Neuropathien, die nicht durch Diabetes verursacht wurden, können weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung kommen.
Infusionen sind der beste Weg, um gleich zu Beginn einer Nervenerkrankung eine ausreichende Menge des Wirkstoffes an die betroffenen Nerven zu transportieren. In der Regel werden die Infusionen solange fortgeführt, bis die Beschwerden nachlassen oder ganz abklingen. Das dauert bei wöchentlich fünf Infusionstagen in der Regel zwei bis drei Wochen. Um den Effekt der Infusion von Alpha Lipon Aristo® langfristig zu stabilisieren, ist eine Langzeittherapie mit Alpha Lipon Aristo® Filmtabletten sinnvoll.